Man kann es nicht anders sagen: App-Stores sind mittlerweile ausgereift und vielen mehr als ein Begriff. Auch ist das goldene Zeitalter des App-Booms wohl bereits vorbei. Da sich die Anzahl der Apps in den letzten zehn Jahren vervielfacht hat, muss man auf traditionelle Methoden setzen, wenn die eigene App in den App-Stores gefunden, heruntergeladen und genutzt werden soll.
Was ist App-Store-Optimization?
Ganz grundsätzlich handelt es sich um Best-Practice-Richtlinien, mit deren Hilfe eine App in den App-Stores von Apple oder Google Play besser gefunden werden kann.
App-Store-Optimization ist das Mindeste, was Vertreiber mobiler Apps im Jahr 2017 leisten sollten. Im Folgenden werden die Grundlagen der App-Store-Optimization dargelegt. So können Anbieter ihre App auf eine solide Grundlage stellen, bevor weitere Schritte in der Werbung und im Marketing eingeleitet werden, damit die App gefunden und durch App Ratings bewertet wird.
Folge den offiziellen Richtlinien
Bevor man über die App-Store-Optimization nachdenkt, muss man sich zuerst an die Richtlinien des App-Stores bzw. von Google Play halten. Hier sind einige offizielle Quellen, die du dir ansehen solltest, bevor du deine App benennen und im App-Store veröffentlichst.
Wichtig: Apple ist sehr streng, was die Einhaltung der Richtlinien für den App-Store angeht. Apple-Mitarbeiter prüfen sämtliche eingereichte App-Vorschläge. Dies gilt sowohl für neue Apps, als auch Veränderungen an bestehenden Apps. Wer es sich mit den Apple-Prüfern verdirbt, verzögert möglicherweise den Starttermin der eigenen App.
- Apple Marketingrichtlinien (zum Umgang mit Produktbezeichnungen und Logos von Apple)
- Richtlinien für die Nutzeroberfläche im App-Store (gutes iOS-Design)
- Prüfrichtlinien für den App-Store (Pflichtdokument für alle iOS-Entwickler).
Bei Google kommen im Prüfprozess sowohl menschliche Prüfer, als auch Maschinen zum Einsatz. Google Play ist nicht ganz so strikt wie der App-Store von Apple. Doch auch hier kann eine App von der Liste gestrichen werden, wenn man bestimmten Richtlinien nicht folgt.
- Google Play Developer Policy Center (beinhaltet Abschnitte über eingeschränkte Inhalte, Sicherheit, Privatsphäre, etc.).
- Checkliste vor dem Start der Android-App (beinhaltet Informationen rund um das Einrichten eines Entwickleraccounts, Testläufe und Best Practices).
- Best Practices, damit die App auf Google Play gefunden wird.
Best Practices für App-Titel mit Keywords
Bei Apps kommt es auf den richtigen Titel an. Sowohl Apple als auch Google empfehlen, bei der Namensgebung der App, ihre Funktion so klar wie möglich zu benennen. Irreführende Apps werden häufiger abgelehnt oder aus dem App-Store entfernt.
Gemäß der App-Store-Optimization bieten die besten Titel einen klaren Kontext und bedienen sich individueller und gängiger Schlüsselwörter.
Ziel: einzigartig und kreativ, funktioniert auch mit Keywords, knapp gehalten. (Hinweis: Im Folgenden erstellen wir eine fiktive App).
Gängige Vorgehensweise bei der Titelwahl:
- Kurze Sätze: „Tech News und Analysen von Applause“
- Verwendung des deklarativen „von“ oder „by“ im Titel: „News von Applause.“
- Marke + Keyword im Titel: „Applause – Tech News And Digital Experience“
Zeichenlimit für Titel bei Google Play: 30 Zeichen. Zeichenlimit für Titel im App Store: 50 Zeichen. Unser bevorzugter App-Titel besteht aus dem Markennamen und Keywords. Gesamtlänge: 38 Zeichen. In Google Play würde der Titel in der Liste nicht vollständig erscheinen. Im App Store wäre er hingegen völlig in Ordnung.
Klare, präzise Beschreibung der App und Icons
Der Titel ist der wichtigste Beitrag für die Auffindbarkeit der App. An zweiter Stelle steht die Beschreibung der App. Sie sollte Keywords enthalten und genau beschreiben, was die App leistet.
- Was du vermeiden solltest: übergenaue Beschreibungen deines Unternehmens und seiner Leistungen.
- Was du stattdessen tun solltest: genau beschreiben, was die App für den Nutzer tut.
In Google Play gibt es zwei Beschreibungsfelder: ein kurzes und ein langes. Die lange Beschreibung kann bis zu 4.000 Zeichen umfassen. Die Kurzbeschreibung erscheint auf dem Download-Bildschirm. Umfang: 80 Zeichen.
Die Kurzbeschreibung sollte in einem Satz (ungefähr in der Länge eines Tweets) präzise beschreiben, was die App leistet. In der langen Beschreibung werden die Marke und die Hauptmerkmale der App vorgestellt. Die lange Beschreibung enthält typischerweise einen Verweis auf die Unternehmenswebseite und Kontaktinformationen.
Bei Google Play werden die Keywords bei der Suche mit einbezogen. Dies gilt nicht für den App Store. Apple verlangt für jede App eine genaue Beschreibung der App, sodass die Kunden nicht in die Irre geführt werden.
Hinweis zu Keywords in App-Beschreibungen: Ein häufiger Fehler ist die Wahl von Keywords mit hohem Traffic-Aufkommen. Genau wie bei SEO gibt es bei diesen Keywords allerdings viel Konkurrenz. Daher sollten App-Anbieter sowohl sehr populäre, als auch viel zu spezifische Schlüsselwörter verwenden.
Hinweis zu App-Icons: Vielleicht denkst du, Icons seien nicht so wichtig. Allerdings sind sie das erste Aushängeschild der Marke, das der Kunde sieht. Das Icon erscheint auf dem Smartphone und wenn es auf den Startbildschirm gelegt wird, erinnert es die Nutzer täglich an die Marke. Ziel: ein schlichtes Design, das auf 50×50 Pixeln (minimal) bis 250×250 Pixeln (maximal) in beiden App-Stores funktioniert.
Best Practices für gelistete Apps in den App-Stores

Damit deine App aus der Masse hervorsticht, solltest duin der Liste auf einige Dinge Acht geben:
- Selbsterklärende Screenshots von der App in Aktion: Mindestens drei, maximal fünf gute Screenshots sollten reichen. Zeige die Funktionen und die Hauptseiten der App.
- Erstelle ein Video über die Funktionen der App: Das Video sollte die gleichen Informationen enthalten wie die Beschreibung im Text. Laut Marktforschung ist eine Mischung aus animierten Screenshots und echten Usern beim Nutzen der App am effektivsten.
- Lokale Versionen: Apps, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden, werden häufiger heruntergeladen als solche, die nur auf Englisch verfügbar sind. Das gilt insbesondere für Google Play, den dominierenden Anbieter von Apps. Apps, die regional angepasst und von Menschen übersetzt wurden, sind erfolgreicher.